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Mittwoch, 14. April 2010

{Rezension} Die Eiswolf-Saga: Teil 1 - Brudermord von Holger Weinbach

Verlag: Acabus Verlag
Broschierte Ausgabe: 300 Seiten
ISBN: 3941404393 
Genre: Historischer Roman
Erscheinungsdatum: 04. Februar 2010
Preis: 13,90 €


Die Gier nach Macht und das Hoffen auf Gerechtigkeit

Nahe Neustatt im Ostfränkischen Reich im Jahr 956. Die Greifenburg, auf dieser der von den Einwohnern beliebte Graf mit seiner Frau und seinem einzigen Sohn Rogar lebt, gilt als uneinnehmbar. Doch durch eine List seines machthungrigen Bruders Rurik gelingt es diesem eines Nachts doch, die Burg zu stürmen und das Grafenpaar zu ermorden. Nur dem siebenjährigen Rogar gelingt mit Hilfe seiner Mutter die Flucht. Kurz darauf wird er vom Cellerar des nahegelegenen Benediktinerordens gefunden und ins Kloster gebracht. Schnell ist Abt Degenar und Cellerar Ivo bewusst, dass es sich bei dem Jungen um Rogar, den Grafensohn, handelt. Da Rogar sich an nichts mehr erinnern kann, beschließen Abt und Cellerar die Identität des Jungen geheim zu halten und ab sofort als Novize Faolán in ihrem Orden aufzunehmen. Denn solange das Verschwinden um Rogar nicht geklärt ist, kann die Grafschaft nur mit der Einwilligung von König Otto an den machthungrigen Rurik fallen. Und dieser versucht alles, den Grafensohn zu finden und zu töten. Doch Rogar alias Faolán hat auch ungeahnte Verbündete, welche die Suche und die Hoffnung auf den rechtmäßigen Erben noch nicht aufgegeben haben.

Der Prolog beginnt bereits 949 mit der Geburt von Svea, die schon bald eine bedeutende Rolle im Leben von Faolán spielen wird. So wechselt Holger Weinbach auch regelmäßig seine Erzählstränge zwischen den beiden Protagonisten und man nimmt so Anteil an ihrem Heranwachsen, an den Gefahren, Entbehrungen, aber auch an den schönen Momenten , die sie in ihrem jungen Leben bereits erleben. Zugleich beschreibt der Autor das Leben im Mittelalter so anschaulich, atmosphärisch dicht und prall, dass man augenblicklich in die Geschichte eintaucht und gefangen ist von seinem lebendigen, flüssigen und bildhaften Schreibstil. Die Geschichte ist nicht unbedingt unvorhersehbar angelegt, aber zu jeder Zeit absolut spannend und unterhaltsam erzählt.

Natürlich gibt es in der Geschichte die Guten und die Bösen und diese sind auch schnell ausgemacht. Doch sind die Charaktere sehr detailreich und lebendig beschrieben. Anfangs spielt Faolán eher noch eine Nebenrolle und man erfährt mehr über die Personen aus seinem näheren Umfeld und lernt so auch das Machtgefüge der Grafschaft wie auch des Klosters besser kennen. Erst so nach und nach füllt die Rolle von Faolán die Geschichte aus und wie selbstverständlich leidet und freut man sich mit Faolán an seinen Erlebnissen im Kloster und später bei seinen Ausflügen zum Markttag nach Neustatt. Hier lernt er auch Svea kennen. Dieser kleine freche Rotschopf verzaubert Faolán von der der ersten Sekunde an. Erstaunt ist der intelligente Junge auch über das fundierte Wissen und den schnellen Verstand, den Svea besitzt und so freunden sich die Beiden schnell an.

Die Eiswolf-Saga ist als Sechsteiler angelegt und so umfasst der erste Teil "Brudermord" nur die ersten Lebensjahre von Svea und Faolán bis zu ihrem 14. Lebensjahr. Das Buch umfasst 300 Seiten und endet genau an einem wichtigen Wendepunkt im Leben des jungen Grafensohns. Die Veröffentlichung des zweiten Teils ist für Sommer 2010 angedacht.

Fazit: Wer die Bücher von Rebecca Gablé, besonders die Waringham-Saga mag, wird die Eiswolf-Saga mit der gleichen Begeisterung verschlingen.

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