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Donnerstag, 14. Januar 2010

{Rezension} Gefürchtet von Meg Gardiner

Verlag: Heyne Verlag
Übersetzung: Tamara Rapp, Imke Walsh-Araya
Taschenbuchausgabe: 464 Seiten
ISBN: 345343322X
Genre: Amerikanischer Thriller
Erscheinungsdatum: 05. Oktober 2009
Preis: 8,95 €

Evan Delaney in tödlicher Gefahr

Mitten in der Nacht wird Evan Delaney zu einer Studentenparty gerufen. Angeblich würde ihr Freund Jesse sich dort im Bad eingeschlossen haben. Als Evan dort ankommt, muss sie jedoch feststellen, dass es sich hierbei um Jesses jüngeren Bruder PJ handelt, der völlig verstört ist. Angeblich hätte er gesehen, wie eine junge Frau über die Balkonbrüstung in die Brandung gestürzt wäre. Doch die herbeigerufene Polizei kann bei ihrer Suche niemanden finden. Am nächsten Tag stellt Evan fest, dass auf ihren Kreditkarten wie auch auf ihrem Konto horrende Abbuchungen erfolgt sind, die sie nie getätigt hat und zusätzlich erhält sie Besuch von zwei üblen Geldeintreibern, die Geld von ihr fordern. Schnell wird Evan klar, dass sie hier einem Identitätsdiebstahl aufgesessen ist und jemand unter ihrem Namen und auf ihre Kosten sich ein schönes Leben macht. Dann taucht die Leiche der jungen Frau auf, die als Evan Delaney identifiziert wird und schnell geraten Evan wie auch PJ in das Visier der Polizeiermittlungen. Zusätzlich muss Evan sich mit den Banken auseinandersetzen und sich die Geldeintreiber vom Hals halten. Bald stellt sie fest, dass PJ wie auch die junge tote Frau hiermit etwas zu tun zu haben scheinen und dann scheint auch noch jemand es auf ihr Leben abgesehen zu haben.

Äußerst rasant und spannend von der ersten Seite an beginnt Meg Gardiner ihren vorliegenden Thriller. Dem Leser bleibt kaum Zeit zum Durchatmen, geschweige denn, das Buch aus der Hand zu legen. Kaum meint man, schlimmer kann es doch nicht kommen, setzt die Autorin noch einen oben auf. Schon sehr früh sind die Gedanken des Täters in kurzen Kapiteln aufgeführt, sodass man zwar weiß, dass hier jemand einen starken Hass für Evan empfindet, seine Identität jedoch bis gut zur Mitte des Buches im Dunkeln bleibt. Die Story entwickelt sich von einem simplen Identitätsdiebstahl schnell zu einem ausgemachten Thriller und einige überraschende Wendungen sorgen dafür, dass nie auch nur ein Hauch von Langeweile aufkommt.

Interessant ist es auch, dass man in diesem Teil der Serie etwas mehr von Jesses Familie kennen lernt. Außerdem geht die Autorin auf die Schuldgefühle von Jesse ein, die er immer noch für den Tod seines besten Freundes und dessen Bruder empfindet. Hierdurch sind auch Probleme zwischen Evan und Jesse vorprogrammiert, auf die Meg Gardiner gewohnt einfühlsam eingeht.

Auch ihre Charaktere sind gewohnt facettenreich beschrieben, allen voran natürlich wieder Evan und Jesse. Aber auch die anderen Figuren sind wieder detailreich dargestellt und überraschen stellenweise in ihrem Verhalten, sodass einige Charaktere etwas undurchschaubar bleiben.

Einziges Manko, das man an dem Thriller finden könnte, ist das Motiv des Täters. Die meisten Handlungsstränge sind nachvollziehbar und meist auch logisch aufgebaut. Jedoch ist mir bis zum Schluss das Motiv für das Verhalten des Täters in Bezug auf Evan etwas unklar geblieben. Meiner Meinung nach wird nirgends darauf eingegangen, warum er einen solchen Hass für Evan empfindet.

Aber davon abgesehen ist Meg Gardiner mit ihrem dritten Thriller der Reihe (auch wenn er als letztes erschien) meiner Meinung nach das beste Buch der Serie gelungen.

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