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Montag, 13. Juli 2009

{Rezension} Das Halsband der Taube von E. W. Heine


 
Verlag: btb-Verlag
Taschenbuchausgabe: 384 Seiten
ISBN: 3442720001 
Genre: Historischer Roman / 13. Jahrhundert
Erscheinungsdatum: 01. Dezember 1996
Preis: 9,50 €


Atemberaubende Reise in eine fremde Kultur

Im Jahr 1231 wird Herzog Ludwig von Bayern Opfer eines Attentats. Die Spuren des Attentäters führen zu einem Templer, der lange Jahre im Orient gelebt hatte und dessen Rückkehr nicht bekannt war. Aus diesem Grund wird sein Zwillingsbruder Orlando, ebenfalls ein Angehöriger des Templerordens, beauftragt, die Spuren seines Zwillings zurückzuverfolgen, um die Hintergründe der Tat zu erfahren. So macht sich Orlando auf die gefahrvolle Reise und erreicht nach beschwerlichen Wochen sein Ziel: die Feste Alamut in Persien. Dort angekommen verfällt er schon nach kurzer Zeit immer mehr dem Zauber der fremden Kultur und verstrickt sich immer tiefer in ein Doppelspiel.

Farbenprächtig von der ersten Seite an erzählt E. W. Heine seine Geschichte rund um seinen Protagonisten Orlando. Die Handlung beginnt anfangs eher wie ein historischer Krimi mit der Ermordung von Ludwig von Bayern und den anschließenden Ermittlungen. Allerdings ändert sich dies schnell als sich Orlando auf den Weg in den Orient macht. Die Reisebeschreibungen sind sehr bildhaft, sodass man sich seine beschwerliche Reise mühelos vorstellen kann. Auch die anschließende Ankunft und sein Leben in der Feste beschreibt E. W. Heine so detailreich, dass man diese beim Lesen vor Augen hat.

Die Beschreibungen der unterschiedlichen Kulturen und deren Zusammentreffen aufeinander hat E.W. Heine hier äußerst interessant und informativ umgesetzt, ohne dabei auch nur einmal langatmig zu werden. So wird einem nach und nach die islamische Lebens- und Denkweise näher gebracht, sodass anfangs befremdliche Handlungen mit der Zeit verständlich werden.

Seinen Protagonisten Orlando beschreibt der Autor ebenfalls ausgesprochen facettenreich, seine anfänglichen Bedenken und auch Ängste gegenüber der islamischen Kultur sind glaubwürdig umgesetzt und ebenso glaubwürdig ist der langsame Wandel und das Umdenken von Orlando beschrieben, der fast schleichend eintritt.

Alles in allem ein äußerst spannender, unvorhersehbarer Historienroman, der den Leser mit seiner blumigen Sprache fantastisch unterhält.

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