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Dienstag, 7. Juli 2009

{Rezension} Der Letzte seiner Art von Andreas Eschbach

Taschenbuchausgabe: 352 Seiten
ISBN: 3404772873 
Genre: Mystery Thriller
Erscheinungsdatum: 12. August 2008
Preis: 5,99 €


Die Vergangenheit holt ihn ein

Duane Fitzgerald ist ein Cyborg. Er gehörte zu einem geheimen, militärischen Projekt der amerikanischen Regierung. Sie wollten eine Kampfmaschine erschaffen, der Versuch ist jedoch fehlgeschlagen. Jetzt lebt Duane als Invalider sehr zurückgezogen in einem irischen Dorf und muss mit den Fehlschlägen des Experiments klar kommen. Eines Tages erscheint ein Amerikaner in dem kleinen Dorf und macht Duane ausfindig. Scheinbar weiß er um dessen Geheimnis. Doch bevor er ihm wichtige Unterlagen zeigen kann, die dies beweisen, wird der Anwalt ermordet. Irgendjemand scheint noch von dem Geheimnis um Duane zu wissen und der Anwalt bleibt nicht das letzte Opfer.

In der ersten Person geschrieben zeichnet Andreas Eschbach hier eine düstere und erschreckende Geschichte rund um seinen Protagonisten Duane. Allein der Beginn des Buches ist nichts für schwache Nerven. Die Schilderungen, welchen Torturen sich Duane aussetzen musste, um das zu werden was er heute ist, nämlich eine menschliche Kampfmaschine mit übernatürlichen Kräften, wird dem Leser im Laufe der Geschichte näher gebracht. Und da das Buch als eine Art Tagebuch geschrieben ist, wirkt dies sehr authentisch und nahe gehend. So erhält man sehr schnell einen Bezug zu Duane, auch wenn die Beschreibungen nach menschlichem Ermessen sehr übertrieben und unrealistisch sind und man das Buch hier als Science Fiction denn als Thriller behandeln muss.

Der Plot an sich ist sehr interessant. Da wurde ein menschliches Wesen als Versuchskaninchen der amerikanischen Regierung missbraucht, lebt jetzt unerkannt in einem kleinen irischen Dorf und plötzlich heften sich unbekannte Gegner an seine Fersen. Allerdings ist die Umsetzung etwas zäh für einen Thriller und dies liegt durchaus nicht an Andreas Eschbachs Erzählstil. Er versteht es sehr gut, einem Duane zu beschreiben, sowie sein Leben auf der Insel wie auch sein zurückhaltener Umgang mit den Einwohnern. Dies ist wirklich äußerst einfühlsam und teilweise schon philosophisch, hier seien nur die vielen Ausflüge zu Seneca erwähnt.

Allerdings und deswegen auch nur 3 Sterne, das Buch wird als Thriller angepriesen und diese Erwartung erfüllt die Geschichte nur zum Teil. Es gelingt dem Autor nicht, eine durchgehende Spannung aufzubauen, dafür ist die Stimmung des Buches einfach zu schwermütig. Gelegentlich hat man das Gefühl, hoppla, jetzt wird’s doch noch richtig spannend und schon flacht diese wieder ab. Dies zieht sich durch das ganze Buch hinweg, sodass man am Ende zwar einen einfühlsam geschriebenen Roman gelesen hat, der aber nur bedingt die Bezeichnung Thriller verdient.

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