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Samstag, 1. Mai 2010

{Rezension} Der Metzger geht fremd von Thomas Raab

Verlag: Piper Verlag 
Gebundene Ausgabe: 359 Seiten
ISBN: 3492053084 
Genre: Krimi deutscher Nachbarländer / Österreich
Erscheinungsdatum: Dezember 2009
Preis: 18,95 €


Die Vergangenheit einer Familie kommt ans Licht

Mehr oder weniger genießt Willibald Adrian Metzger seine Strohwitwernschaft als ihn der Anruf seiner Freundin Danjela ereilt, die sich gerade von den Folgen eines Unfalls in einem idyllischen Kurhotel erholt. Denn in diesem hat sie im Wellnessbereich den toten August-David Friedmann friedlich im Schwimmbecken auf dem Boden treibend entdeckt. Die Neugier von Danjela ist geweckt und Metzger ahnt Schlimmes und so eilt er zu besagtem Kurhotel und wird kurzerhand in die Verstrickungen um den Tod des David-August Friedmann mit hineingezogen. Da geschieht ein weiterer "Unfall" und die Neugier von Danjela und Metzger ist endgültig geweckt, was einer der Beiden in Lebensgefahr bringt.

Gemächlich, wortgewandt, witzig und stellenweise auch nachdenklich erzählt Thomas Raab seinen Krimi, der mit einem guten Schuss österreichischem Wortwitz und Dialekt gespickt ist. Dies ist zu wirklich jeder Zeit einfach nur unterhaltsam zu lesen und regt immer wieder zum Schmunzeln an.

Die Story rund um die beiden "Unfälle", die in den Augen von Danjela und Metzger keine sein können, sind zwar immer Bestandteil der Geschichte, jedoch legt der Autor mehr Wert auf das Zwischenmenschliche und so steht dies auch durchweg im Vordergrund des Krimis.

Seine Charaktere sind einfach nur herrlich aus dem Leben gegriffen, stellenweise etwas überzogen angelegt und menscheln sehr. Die Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache und ihre des Öfteren verdrehten Sätze der aus Kroatien stammenden Danjela sind zu jeder Zeit spritzig, erfrischend und manchmal herrlich auf den Punkt gebracht und stören in keiner Weise das Lesevergnügen. Witzig fand ich auch, dass hier Haie zu Wort kommen und diese aus ihrer Sicht ein wenig über das Leben an sich und vor allem über das Leben der Menschen im Wellnessbereich des Kurhotels fachsimpeln.

Da das Zwischenmenschliche im Vordergrund steht, ist der Krimi jetzt nicht unbedingt als spannend zu bezeichnen. Jedoch fühlt man sich zu jeder Zeit hervorragend unterhalten und zum Schluss überrascht die Geschichte mit einer überraschenden Wendung, die zwar zu erahnen ist, aber hier nimmt dann der Krimi noch mal richtig Fahrt auf und wird wirklich spannend.

Alles in allem ein sehr unterhaltsamer Krimi mit einem eigenwilligen, sehr sympathischen Protagonisten, der einfach nur Spaß macht zu lesen.

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