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Sonntag, 30. August 2009

{Rezension} Homunculus: Der dritte Fall für Kommissar Rünz von Christian Gude


Verlag: Gmeiner Verlag 
Taschenbuchausgabe: 327 Seiten
ISBN: 3839210135 
Genre: Deutscher Krimi / Darmstadt
Erscheinungsdatum: 07. Juli 2009
Preis: 11,90 €


Kommissar Rünz ermittelt wieder

Eigentlich möchte Kommissar Rünz eine Auszeit von seiner Arbeit bei der Mordkommission Darmstadt nehmen, doch die Unterbesetzung des Kommissariats lässt ihm hier keine Chance und das diesbezügliche Gespräch bei seinem Chef, einem Fortschritt- und Reformfanatiker, bleibt erfolglos. Leicht frustriert nimmt Rünz abends zusammen mit seiner Frau an der feierlichen Verabschiedung des Landespolizeipräsidenten im Kongresszentrum Darmstadt teil, die von seinem Chef Sven Hoven inszeniert wird. An dieser Feier soll auch erstmals ein Android der TU Darmstadt der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Doch bevor die Feier zu einer One-Man-Show für Hoven ausarten kann, passiert ein Unglück und Rünz hat plötzlich wieder einen neuen Fall.

Der Schreibstil von Christian Gude ist erfrischend frech, direkt und sarkastisch, sodass man ständig zum Schmunzeln angeregt wird. Herrlich respektlos reitet er in seinem Krimi auf den neudeutschen Bezeichnungen herum und nimmt hierbei auch den ein oder anderen Möchtegern-Intellektuellen gnadenlos aufs Korn. Auch zeigt der Autor in einigen Kapiteln, dass er sich selbst nicht so ernst nimmt, so sollte man auch den vorliegenden Krimi handhaben.

Sein Kommissar Rünz ist wunderbar beschrieben und so sympathisch mit seinen Macken und Eigenarten dargestellt, dass er von Anfang an lebendig und glaubwürdig rüberkommt. Die Wortgeplänkel mit seiner Frau Karin oder seinem Schwager Brecker lassen einen immer wieder schmunzeln und stellenweise sogar laut auflachen.

Thema des Krimis ist die Herstellung des weltweit leistungsfähigsten und intelligentesten humanoiden Roboters. Dieser soll an der TU Darmstadt entwickelt werden und gesponsert wird das Ganze von einer japanischen Technologiefirma. Da es hierbei natürlich um Profit, Gewinn, Macht und Ansehen geht, sind Intrigen und Machtspielchen vorprogrammiert und Rünz platzt mit seiner burschikos charmanten Art mitten hinein in die Welt der Forscher.

Da die entscheidende Szene des Krimis bereits nach wenigen Seiten stattfindet, baut sich die Spannung fast sofort auf und hält sich problemlos über das gesamte Buch hinweg. Es ist immer wieder erfrischend mitzuerleben, wie - teilweise herrlich respektlos - Kommissar Rünz seine Ermittlungsarbeit angeht.


Fazit: Mit seinem 3. Rünz-Fall ist Christian Gude wieder ein äußerst spannender Krimi gelungen, der eine interessante Story bietet und es mühelos versteht, einen von der ersten Seite an bestens zu unterhalten.

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