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Mittwoch, 21. Juli 2010

{Rezension} Der Augenschneider von Valentina Berger

Taschenbuchausgabe: 272 Seiten
ISBN: 3492258123
Genre: Psychothriller / Österreich
Erscheinungsdatum: 12. Juli 2010
Preis: 8,95 €


Er braucht nur deine Augen

Gerichtsmediziner Heinz Martin traut seinen Augen nicht. Ist doch die vor ihm auf dem Seziertisch liegende junge Frau auf genauso grausame Weise ermordet worden, wie bereits drei Wochen vorher die junge Vivian. Auch diesem Opfer wurden die Augen herausgeschnitten und ihr Körper misshandelt. Heinz Martin vermutet hier einen Serientäter, doch der neue und für den Fall zuständige Kommissar Moser will von einem Serientäter nichts wissen. Kurze Zeit später erhält Heinz den verzweifelten Anruf seiner Halbschwester Emilia, einem jungen Model. Die ermordete Vivian war eine Kollegin und Freundin von ihr und nun ist eine weitere Kollegin von ihr spurlos verschwunden. Handelt es sich bei der unbekannten Toten um Luisa? Emilia vermutet dies und bittet Heinz um Hilfe, denn nun glaubt sie, dass sie das nächste Opfer des Mörders sein soll und Emilia wird Recht behalten. Für Heinz und seinem Freund Kommissar Helmut Wagner, den Heinz um Mithilfe bittet, beginnt ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit.

Ohne große Vorgeschichte beginnt Valentina Berger ihren Psychothriller und gewährt ihrer Leserschar schon im Prolog einen Einblick in die Vorgehensweise wie auch in das Seelenleben des Mörders. Geschickt wechselt sie immer wieder die Perspektiven und so ist man immer in die aktuellen wie auch die geplanten Handlungen des Mörders eingebunden und erfährt so nach und nach immer mehr über ihn und seine krankhaften Veranlagungen. Seine Identität wie auch sein Motiv sind zwar relativ schnell ersichtlich, trotzdem nimmt dieses Wissen in keiner Weise die Spannung aus dem Thriller, sondern hier beginnt ein geschicktes Katz-und-Maus-Spiel mit den Ermittlern, Spurensuchern und dem Gerichtsmediziner Heinz Martin.

Dieser ist durch die Entführung seiner Halbschwester das reinste Nervenbündel und von dem anfangs ordnungsliebenden, stringent arbeitenden Realisten ist schon bald nicht mehr viel zu spüren. Er setzt alles daran, den Mörder zu finden, bevor dieser seine grausamen Misshandlungen an Emilia ausführen kann.

Ihm zur Seite steht sein bester Freund Helmut Wagner. Der Kommissar ist der Liebe wegen nach Innsbruck gezogen und kommt nun zurück nach Wien, um seinem Freund zu unterstützen. Mit stellenweise recht unkonventionellen Mitteln kommen die beiden Freunde dem Mörder nach und nach immer näher, hier werden sie auch tatkräftig von der Spurenermittlerin Laura Campelli unterstützt. Die resolute junge Frau entdeckt einige tatrelevante Spuren, welche Heinz Martin und Helmut Wagner schlussendlich auf die Spur des Mörders führen.

Der Plot ist von Anfang bis Ende absolut schlüssig und äußerst spannend und rasant angelegt. Immer wieder baut Valentina Berger Szenen aus dem Privatleben ihrer Protagonisten mit ein und die Übergänge zu den laufenden Ermittlungen sind so fließend und geschickt in den Thriller eingebaut, dass die ganze Geschichte absolut rund und durchweg überzeugend wirkt.

Durch die immer wiederkehrende Einbeziehung des Privatlebens der Mitwirkenden gelingt es der Autorin somit auch mühelos, jedem schon nach kurzer Zeit Konturen zu geben, zumal keiner von ihnen perfekt ist und sie alle durchweg authentisch gezeichnet sind. So haben Kommissar Moser, wie auch Helmut Wagner oder  Laura Campelli ihre Probleme, die sich manchmal auch auf ihre Arbeit auswirken, sich aber auch nie in den Vordergrund drängen und so die Ermittlungen und die Suche nach Emilia immer im Fokus stehen.

Fazit: Ein von der ersten Seite an absolut spannender und fesselnder Psychothriller, mit einer gut durchdachten und komplexen Story, die mit einem schlüssigen Ende überzeugen kann.

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