Leseempfehlungen

Mittwoch, 13. Oktober 2010

{Leseeindruck} Der Ahnhof von Joachim Rangnick

Taschenbuchausgabe: 256 Seiten
ISBN: 9783548609928
Genre: Deutscher Krimi
Erscheinungsdatum: 12. Dezember 2010
Preis: 8,95 €




Welches Geheimnis verbirgt der alte Hof?

Die resolute Haushälterin Mathilde ist auf dem Weg zu einem Hof, den ihre Großbase zusammen mit ihrem Mann kaufen möchte. Eigentlich hat die 69-jährige hierzu ja überhaupt keine Lust, doch leider hat sie bei dem Wort Nein ein Problem und somit ist sie jetzt per Auto unterwegs zum Hof in Urlau. Währenddessen macht sie sich so einige Gedanken über das Allgäu im Allgemeinen und dem dort ansässigen Adel im Besonderen. Als sie auf dem Hof angekommen ist, empfindet Mathilde ein bedrohliches Gefühl, das sich nicht erklären lässt. Dessen ungeachtet begibt sie sich auf Besichtigungstour über den Hof, nur um feststellen zu müssen, dass sich hier etwas ganz Schreckliches ereignet haben muss. Ihre Empfindungen kann sie nur schwer Daniela und Jacob vermitteln, da diese eigentlich schon beschlossen hatten, den Hof zu kaufen.

Mathilde wohnt als Haushälterin zusammen mit dem Journalisten Robert Walcher und dessen 17-jähriger Adoptivtochter Irmi auf dem Walcher-Hof. Das Verhältnis von Vater und Tochter ist sehr herzlich, ein wenig bissig und man merkt sofort, dass die Beiden sehr gut miteinander auskommen, auch wenn Walcher so die eine oder andere Macke zu haben scheint und ihn die kesse und naseweise Irmi deswegen als Einzeller bezeichnet, wogegen sich Walcher natürlich vehement wehrt. Auch Mathilde fühlt sich deutlich wohl bei den Beiden und geht ihrer Arbeit mit viel Freude nach.

Sehr unterhaltsam mit einem guten Schuss Ironie  und vor allem sehr fesselnd ist Joachim Rangnick’s Schreibstil zu bezeichnen und so gelingt es ihm auch fast augenblicklich, einen zum einen für die Geschichte zu begeistern und zum anderen seine Protagonisten sofort ins Herz schließen zu lassen. Und dass, obwohl die Leseprobe erst bei Seite 45 beginnt und einem somit ein guter Teil der Geschichte wie auch Background in Bezug auf seine Figuren fehlt.

Sein Krimi ist mit einem ordentlichen Schuss Lokalkolorit gespickt, was nicht nur für Leser, die Immenstadt und dessen Umgebung kennen, interessant ist. So wirkt der Krimi atmosphärisch dicht erzählt, vor allem durch die Einschübe des Allgäuer Dialekts, welche aber auch für Nichtkenner des Dialekts verständlich sind.

 Spannung baut sich während des Lesens keine auf. Die ausgewählte Leseprobe beschränkt sich mehr auf den privaten Teil der Familie Walcher, im Besonderen auf Robert und zum Teil auch auf Mathilde, dies ist jedoch äußerst unterhaltsam geschrieben. Allerdings ahnt man schon, dass es etwas mit dem Hof auf sich hat, den Mathilde zusammen mit Daniela und Jacob besichtigt hat und somit ist schon mal eine gewisse Neugier beim Lesen hergestellt. Vor allem, da eine Andeutung auf „besondere Fähigkeiten“ von Mathilde gefallen sind, die auf dem Hof schlimme Dinge gespürt hat.

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