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Mittwoch, 10. November 2010

{Rezension} Nadelstiche von Baden/Kenny

Übersetzer: Ulrike Wasel, Klaus Timmermann
Taschenbuchausgabe: 368 Seiten
Genre: Amerikanischer Thriller
ISBN: 389667286X 
Erscheinungsdatum: 12. April 2010
Preis: 14,95 €

Mysteriöse Vorfälle in New York

In New York werden scheinbar wahllos Menschen vor ihrer Haustür überfallen, betäubt und etwas Blut entnommen. Der Pathologe Jake Rosen beschäftigt sich schon seit einiger Zeit mit diesen mysteriösen Fällen als der erste Mord geschieht. Handelt es sich hierbei nun um einen unbeabsichtigten Fehler des Vampirs, so wird der Täter schnell von der Presse betitelt, oder war dies ein beabsichtigter Mord? Zur gleichen Zeit ist Manny Manfreda in ihrem Element. Ist doch ein Jugendlicher unter Terrorverdacht verhaftet worden. Manny ist der festen Überzeugung, dass Travis nur zur falschen Zeit am falschen Ort war. Während Jakes Bruder Sam die Anwältin bei ihren Nachforschungen unterstützt, verschwindet Travis spurlos.

Locker, flockig und immer mit einer Spur Humor erzählt das Autorenpaar Michael Baden und Linda Kenney ihren neuesten Thriller. Was  anfangs wie zwei getrennt zu sehende Fälle aussieht, entwickelt sich mit der Zeit zu einem äußerst komplexen Fall, dessen Motiv in der Vergangenheit zu finden ist. Die Auflösung wie auch der Weg dahin ist durchweg schlüssig und sehr spannend umgesetzt bis zum überraschenden und absolut fesselnden Ende. So versteht es das Autorenpaar wieder wunderbar, ihre Leser zum einen mit einer spannenden Story zu fesseln und gleichzeitig mit ihrer humoristischen Ader zu unterhalten.

Man merkt während des Lesens, dass Baden / Kenney sehr genau wissen, worüber sie schreiben, da sie selbst Pathologe bzw. Anwältin sind. Allerdings neigen sie zu keiner Zeit dazu, hier zu viel ihres Fachwissens an ihre Leser weiterzugeben, sondern die Dosierung ist genau richtig und jederzeit verständlich. Und wenn Jake dann doch mal ein wenig mit der Fachsimpelei anfängt, versteht es Manny auf ihre direkte Art, ihn zu stoppen und Klartext reden zu lassen.

Wie bereits im ersten Teil „Skalpell No. 5“ sind auch dieses Mal Jakes Bruder Sam wie auch Mannys Assistent und Drag Queen Kenneth vertreten. Und natürlich darf ihr kleiner Pudel wieder nicht fehlen, der dieses Mal eine entscheidende Rolle in der Geschichte spielen darf.

Die Beziehung von Manny und Jake knüpft an den Vorgänger-Thriller an und so ist es nicht verkehrt, erst diesen zu lesen, allerdings ist das für die Geschichte an sich nicht unbedingt notwendig. So ist Manny nach wie vor äußerst engagiert, wenn es um ihre Klienten geht, hat immer noch einen absoluten Modefimmel, den sie gerne mit ihrem Assistenten Kenneth auslebt und ist sich ansonsten immer noch nicht so ganz sicher, wie sie jetzt ihr Verhältnis zu dem älteren Jake angehen soll. Jake liebt Manny wie auch seinen Job und obwohl äußerst gewissenhaft, geht er bei dem Vampir-Fall auch mal etwas unkonventionelle Wege, um der Lösung des Falls näher zu kommen. Sein Modebewusstsein ist immer noch in den 80er Jahren stehen geblieben, was Manny des Öfteren schier verzweifeln lässt. Und auch mit der Ordnung hat Jake es nicht unbedingt so und sein Haus gleicht stellenweise einer Messi-Bleibe, was von seinem Bruder Sam, der kurzfristig bei ihm eingezogen ist, nur zu gerne unterstützt wird.

Der Charakter des Jugendlichen Travis ist ebenfalls  gut herausgearbeitet und so undurchsichtig angelegt, dass man sich bis zum Schluss nicht sicher sein kann, ob Manny hier etwas zu idealistisch an die Sache herangeht oder ob er doch mit den Beschuldigungen der Polizei in Verbindung zu bringen ist. Und auch die weiteren Figuren wirken durchweg überzeugend, sind nicht in eine bestimmte Schublade zu stecken und somit ist die Identität des Täters sehr lange unklar.

Fazit: Eine gelungene Mischung aus spannendem und unterhaltsamem Thriller mit einer komplexen Story und zwei äußerst sympathischen Protagonisten.

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