Leseempfehlungen

Samstag, 9. April 2011

{Leseeindruck} Wer Wind sät von Nele Neuhaus


Verlag: Ullstein Verlag
Taschenbuchausgabe: 480 Seiten

Genre: Deutsche Krimis
ISBN: 9783548283517

Erscheinungsdatum: 13. Mai 2011
Preis: 14,99 €



Trügt der Schein?

Schon allein der Prolog hat es in sich und ist extrem spannend geschildert. So verfolgt man die vergebliche Flucht einer jungen Frau vor mehreren Männern, die in einem stinkenden Hinterhof endet. Allerdings war dies nicht real, die junge Frau hatte geträumt. Doch dieser Alptraum verfolgt sie schon lange Zeit und sie weiß, dass diese fürchterliche Angst, die sie immer während dieses Alptraums befällt, sie nie mehr loslassen wird. Somit ist der Autorin schon einmal das Wichtigste bei einem Krimi gelungen. Sie hat wirklich die volle Aufmerksamkeit ihrer Leser und deren Neugier ist geweckt.

Anschließend lässt Nele Neuhaus erst einmal eine kurze Passage einfließen, die so ganz offensichtlich nichts mit dem Prolog zu tun hat und deren Zusammenhang man erst im Lauf des Krimis verstehen wird. So wird die Spannung etwas herausgenommen und man lernt Ludwig Hirtreiter und seinen Hund Tell kennen. In einem Waldgebiet sollen Bäume aufgrund eines Bauprojekts gefällt werden, doch die beauftragten Waldarbeiter sind vor dem vereinbarten Termin bereits bei der Arbeit. Dies lässt sich Ludwig Hirtreiter nicht gefallen und greift zu ziemlich unkonventionellen Maßnahmen.

Ja und danach geht die Geschichte endlich mit Pia Kirchhoff weiter. Man hat gleich das Gefühl, eine „alte“, lieb gewonnene Bekannte wiederzutreffen. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten Christof kehrt sie von einem dreiwöchigen Urlaub aus Shanghai zurück. Doch mit einem entspannten Ausklingen des Urlaubs ist nichts, denn noch bei der Zollabfertigung bittet ihr Kollege Oliver von Bodenstein Pia um die Übernahme eines Mordfalls. Er kann diesen nicht übernehmen, da er es sich sonst ziemlich mit seiner Familie verscherzen würde, denn heute ist der standesamtliche Termin seines Sohnes. So ist man schon nach wenigen Seiten wieder mitten im Geschehen und die Figuren sind einem sofort wieder vertraut.

Und auch der Rest der Leseprobe verspricht einen komplex angelegten Krimi, bei dem immer wieder die Erzählstränge wechseln, sodass bereits von Anfang an eine gewisse Spannung vorhanden ist und die Neugier geweckt bleibt. Gleichzeitig ist die Story wieder gespickt mit reichlich Lokalkolorit und überzeugt durch den flüssigen, absolut fesselnden Schreibstil der Autorin.

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