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Freitag, 15. April 2011

{Rezension} Die afrikanische Königin von Roch Domerego / Christian Blanchard

Verlag: Knaur Taschenbuchverlag
Übersetzer: Elsbeth Ranke-Hein
Taschenbuchausgabe: 304 Seiten
Genre: Thriller Allgemein / Öko-Thriller
ISBN: 3426507293
Erscheinungsdatum: 07. März 2011
Preis: € 8,99


„Wenn die Bienen einmal von der Erde verschwinden,
hat der Mensch noch vier Jahre zu leben.“ – Albert Einstein 


„… Sie ist seit allen Urzeiten da …“

Gleich zu Beginn ihrer Arbeit bei der Pariser Polizei ist die junge Profilerin Lara Varani in einen ungewöhnlichen Fall involviert. In Belgien wie auch in Frankreich kommen zwei hochrangige Angestellte eines Pharmakonzerns zu Tode. Sie starben durch den Angriff Afrikanischer Killerbienen. Allerdings gibt es diese Art Bienen nicht in Europa. Ist dies alles nur Zufall oder steckt hier ein perfider Serientäter dahinter. Lara stellt schon bald einen Bezug zwischen den beiden Fällen her und fängt auf sehr unkonventionelle Art an zu ermitteln. Und bald schon hegt sich in ihr ein schlimmer Verdacht.

Man merkt sofort, dass es sich bei dem Autor Roch Domerego um einen Bienenzüchter und Bienenheilkundigen handelt. Seine Informationen zu Bienen wie auch zu anderen Umweltthemen sind sehr fundiert und ihm gelingt es hervorragend, einem diese Informationen unterhaltsam, verständlich und vor allem gut dosiert zu vermitteln. Zusätzlich greift er mit seinem Co-Autor Christian Blanchard  in dem Öko-Thriller auch brandaktuelle Themen wie Öko-Benzin und Umweltzerstörung auf.

Dabei kommt aber bei weitem die Story an sich nicht zu kurz und die gestaltet sich recht komplex und nur in Teilen vorhersehbar. Schnell ist klar, dass hier das Management eines Pharma-Konzerns von den Übergriffen betroffen ist. Doch welche Gründe stecken dahinter und warum erfolgen diese ausgerechnet mit solch aggressiven Bienen? Hat sich hier nur jemand eine ziemlich perfide Mordart ausgedacht oder stecken ganz andere Beweggründe dahinter? Mit diesen Fragen beschäftigt man sich anfangs, doch schnell wird klar, in welche Richtung sich der Thriller bewegt. Jedoch nimmt mit diesem Wissen die Spannung in keiner Weise ab.

Die Sprache der Autoren ist sehr flüssig und durchweg fesselnd. Die Story gestaltet sich von Anfang an spannend und verbindet gut die Ermittlungen mit dem Privatleben der Protagonistin. Ab und an sind mir einige kleine Ungereimtheiten aufgefallen, die jedoch nicht unbedingt störend für den Lesefluss sind. So fand ich es schon ein wenig merkwürdig, dass Lara gleich ein sehr vertrauensvolles und freundschaftliches Verhältnis mit ihren Arbeitskollegen führt, obwohl diese sich ja erst einige Tage kennen. Beim Lesen wirkt es so, als wenn das Team schon seit Jahren zusammen ermitteln würde. Und auch der Schluss hat bei mir ein paar offene Fragen hinterlassen, die aber jetzt nicht unbedingt prägnant sind.

Die Mitwirkenden sind durchweg ausgereift dargestellt und nehmen hierdurch schnell Konturen an. Das Hauptaugenmerk liegt natürlich bei der Profilerin Lara. Diese zierliche junge Frau wirkt nur nach außen hin zerbrechlich und hilfsbedürftig. Dahinter verbirgt sich ein sehr zielstrebiger, neugieriger Charakter, der sich des Öfteren recht eigenwillig darstellt. Lara steht mit beiden Beinen im Leben, ist unternehmungslustig, hat eine direkte Art an sich und mit ihren Eltern verbindet sie ein tiefes Vertrauensverhältnis; diese ganzen Kriterien bewirken beim Lesen eine glaubhafte Darstellung ihres Charakters.

Fazit: Auch wenn die Story ein wenig vorhersehbar ist, überzeugt der Öko-Thriller jedoch durch eine brandaktuelle Story, welche fundiert, zum Nachdenken anregend und spannend vermittelt wird und einer Protagonistin, die einem sofort sympathisch wird.

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