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Freitag, 27. Juni 2014

{Rezension} Die zwei Leben der Alice Pendelbury von Marc Levy

Cover & Verlag: Blanvalet
Übersetzer: Eliane Hagedorn, Bettina Runge
Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Genre: Historischer Roman
ISBN: 978-3-7645-0444-1
Erscheinungsdatum: 28. Mai 2013
Preis: 19,99 €


Der Geruch der Erinnerungen


Kurz vor Weihnachten im Jahre 1950 verbringt Alice Pendelbury mit ihren Freunden einen Tag in Brighton auf dem Jahrmarkt. Kurz bevor sie nach Hause fahren wollen, lässt sich Alice überreden, eine Wahrsagerin aufzusuchen, obwohl sie daran überhaupt nicht glaubt. Deren Weissagung ist für Alice äußerst rätselhaft:

„… Der Mann, der der wichtigste Mensch für dich sein wird, derjenige, den du seit jeher suchst, ist gerade hinter dir vorbeigegangen. Um ihn zu finden, wirst du sechs bestimmten Personen begegnen müssen. In dir stecken zwei Leben – das, das du bereits kennst, und das andere, das noch auf dich wartet …“

Alice lässt dies keine Ruhe mehr. Als ihr Nachbar, der Maler Ethan Daldry ihr ein verlockendes Angebot unterbreitet, kann Alice nicht widerstehen und macht sich auf zu einer abenteuerlichen Reise, um ihr zweites Leben und den Mann, der für sie der wichtigste Mensch werden soll, zu finden.



Alice ist Ende Dreißig und arbeitet als Parfümeurin, lebt alleine in London und genießt ihre freie Zeit mit ihren Freunden. Doch irgendwie spürt Alice, dass etwas in ihrem Leben fehlt. So nimmt die Weissagung für Alice in ihrer Gedankenwelt immer mehr Raum ein. Als Waise ist es Alice gewohnt, den Heiligen Abend allein zu verbringen und genau an diesem Tag trifft sie nach dem Einkaufen auf ihren eigenwilligen, egozentrischen Nachbarn Daldry. Kurzentschlossen verbringen beide den Abend zusammen und Alice erzählt ihm von der Weissagung. Gemeinsam beschließen sie, hinter das Geheimnis zu gelangen und den Mann des Lebens für Alice zu finden.



Wer glaubt, es handelt sich hier um eine ganz normale Liebesgeschichte, der täuscht. Im Prolog erfährt man bereits, dass Alice einen gewissen Rafael kennengelernt hat und spürt sehr deutlich, dass dieser Mann ihr sehr wichtig ist. Doch ist er wirklich der wichtigste Mensch ihres Lebens? Die Suche nach dem zweiten Leben von Alice führt sie zusammen mit Daldry auf eine abenteuerliche Reise, bei der Alice viel über sich und ihr früheres Leben erfährt.



Marc Levy ist ein fantastischer Geschichtenerzähler. Auch in diesem Roman gelingt es dem Autor wieder problemlos seine Leser von der ersten Seite an neugierig zu machen, ob dem Ausgang der Geschichte. Die Dialoge und oft auch Diskussionen zwischen der neugierigen, sympathischen wie dickköpfigen Alice und dem Raubein Daldry, der Alice in Sachen Sturheit locker das Wasser reichen kann, sind herzerfrischend und oft äußerst humorvoll.



Gelungen ist auch die Figur von Can, einem Dolmetscher. Marc Levy legt dem jungen Mann, der nicht gerade wenig von sich eingenommen ist, dafür aber herzensgut, Sätze in den Mund, die einfach nur köstlich sind. Man weiß als Leser zwar sofort, was Can meint, doch ein Muttersprachler würde solch eine Wortwahl niemals verwenden. Da Daldry ihm hierbei Absicht unterstellt, sind Kabbeleien der beiden zudem ständig vorprogrammiert.



Die Geschichte entwickelt sich sehr wendungsreich und meinte man anfangs noch, Marc Levy hätte mit seinem Prolog bereits zu viel verraten, wird im Verlauf der packenden Geschichte eines besseren belehrt.




Fazit: Eine wunderschöne, wendungsreiche und fesselnde Geschichte über die Suche nach dem wichtigsten Menschen in Alice Leben.


Der Autor: 

Marc Levy ist 1961 in Frankreich geboren. Mit achtzehn Jahren engagiert er sich beim französischen Roten Kreuz, für das er sechs Jahre tätig ist. Gleichzeitig studiert er Informatik und Betriebswirtschaft an der Universität in Paris. Von 1983 bis 1989 lebte er in San Francisco, wo er sein erstes Unternehmen gründete. 1990 verließ er die Firma und eröffnete mit zwei Freunden ein Architektenbüro in Paris. Er entdeckte schon früh seine Liebe zur Literatur und zum Kino und schrieb mit siebenunddreißig Jahren seinen ersten Roman, Solange du da bist, der von Steven Spielberg verfilmt und auf Anhieb ein Welterfolg wurde. Seitdem wird Marc Levy in fünfundvierzig Sprachen übersetzt, und jeder Roman ist ein internationaler Bestseller. Marc Levy, der mit seiner Familie in New York lebt, ist mit 20.000.000 verkauften Büchern der erfolgreichste französische Autor weltweit.


1 Kommentar:

  1. Nun freue ich mich noch mehr auf das Buch, aber ich warte trotzdem noch bis das Taschenbuch erscheint....
    Liebe Grüße
    Martina

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